Häufige Fragen zu SCHÜMER SECAN®
An dieser Stelle beantworten wir die häufigsten und wichtigsten Fragen, die uns Kunden zu unserer Produktlösung SCHÜMER SECAN® stellen. Wir hoffen, Ihnen so einen guten Eindruck der schwer entflammbaren Gewebe, ihrer Vorteile und der Möglichkeiten vermitteln zu können. Transparenz ist uns sehr wichtig. Wir sind für unsere Kunden ein Ansprechpartner, der auf Wünsche und Anregungen reagiert. Sollten Sie noch weitere Fragen haben, die hier nicht thematisiert werden, freuen wir uns daher, wenn Sie sich direkt mit uns in Verbindung setzen.
Produktion
Wie wird Baumwolle zu SCHÜMER SECAN®?
In einem mehrstufigen Veredelungsprozess wird aus einer Phosphor-Stickstoff-Verbindung ein quervernetztes Polymer im Inneren der Baumwollfaser aufgebaut. Die Baumwolle behält ihre natürlichen Eigenschaften wie den hohen Tragekomfort, da keine chemische Reaktion mit der Faser stattfindet. Eine hohe Bequemlichkeit der Schutzbekleidung lässt sich somit gewährleisten. Für viele Arbeitnehmer, die ihre persönliche Schutzausrüstung über Stunden tragen müssen, ist dies eine echte Erleichterung.
Ist eine Nachimprägnierung nach Wäschen erforderlich?
Da das nach dem speziellen SCHÜMER SECAN®-Verfahren in der Faser fixierte Polymer in der Wäsche oder chemischen Reinigung bei Berücksichtigung der Wasch- und Pflegevorschriften nicht herausgelöst wird, ist eine Nachimprägnierung gar nicht erforderlich. Dies zählt zu den anwenderfreundlichen Vorteilen, die SCHÜMER SECAN® auszeichnen.
Wie lange hält der Flammschutzeffekt?
Der Flammschutzeffekt ist permanent und wasch- bzw. reinigungsbeständig. Im Rahmen des SCHÜMER SECAN®-Kontrollsystems durchläuft jeweils 1 Meter von jedem Gewebestück (Länge 100 bis 120 Meter) vor der Brennprüfung je nach Produktgruppe 40 oder 50 Industriekochwäschen. Dies entspricht der erwarteten Lebensdauer der Bekleidung. Das heißt nicht, dass das Gewebe nach der angegebenen Anzahl Waschzyklen brennt. Eine Beeinträchtigung der Schutzwirkung kann aber durch extreme Verschmutzung mit entzündlichen Substanzen oder durch Nichtbeachtung der Wasch- und Pflegevorschriften erfolgen.
Funktion
Wie funktioniert SCHÜMER SECAN®?
Beim Einwirken von Flammen oder Hitze wird das Gewebe zersetzt. Es entstehen Gase, Kohlenstoff und Wasser. Diese thermische Zersetzung nennt man Pyrolyse. Aus der Baumwolle entsteht eine hautverträgliche, weder brennbare, schrumpfende noch schmelzende Kohlenstoffschicht. Diese Wärmeenergie vernichtende Reaktion nennt man Dehydratisierung. Die verbrauchte Energie kann den Menschen nicht mehr gefährden. Die sich bildende Kohlenstoffschicht hat – wie Graphit – eine hervorragende Isolationswirkung, die weit über die des unbeschädigten Gewebes hinausgeht. Ziel der Flammschutzausrüstung ist es, dass die Dehydratisierung früher und schneller abläuft als die Pyrolyse.
Wie wirkt sich die Ausrüstung auf die Trageeigenschaften des Gewebes aus?
Beim SCHÜMER SECAN®-Verfahren handelt es sich weder um eine Imprägnierung noch um eine Beschichtung. Dadurch behält die Baumwolle ihre natürlichen tragephysiologischen Eigenschaften. Sie ist hautsympathisch und erzeugt ein angenehmes Mikroklima auf der Haut. Die Fähigkeit, den Körperschweiß in großen Mengen aufzunehmen, zu speichern und über die Zeit an die Umgebung abzugeben, erhöht den Tragekomfort. Die Kleidung fühlt sich sehr lange trocken und angenehm auf der Haut an. Damit stellen wir sicher, dass die Schutzkleidung vom Endverbraucher auch tatsächlich getragen und nicht wegen Unbequemlichkeit im Schrank gelassen wird.
Was bedeuten Verkohlung und Löcher im Gewebe?
Die Verkohlung ist Teil der Schutzfunktion. Der Kohlenstoff hat dem Verbrennungsprozess standgehalten. Er ist ausdrücklich ein Umwandlungsprodukt und kein Verbrennungsrückstand. Die Kohlenstoffschicht ist stabil, solange sie warm ist. Erst nach dem Erkalten wird sie brüchig. Durch das Aufbrechen kann die eingedrungene Wärmeenergie nach außen entweichen. Eine nachträgliche Lochbildung weist also nicht auf ein Versagen der Schwerentflammbarkeit hin. Anders formuliert: Das Gewebe hat gerade an den Stellen geschützt, an denen später Löcher entstehen. Ein bisschen kurios, aber sicher.
Was ist verkohlen, was ist verbrennen?
Verbrennen: Unter Flammenerscheinung vor sich gehende exotherme Reaktion (Energie-/Wärmeabgabe) des Gewebes mit Sauerstoff. Die Erhitzung von Außen lässt zunächst das Wasser im Gewebe verdampfen. Im Anschluss beginnt nach einer weiteren Erhitzung die thermische Zersetzung. Die äußere Erscheinungsform (z.B. Flammen) nennt man Feuer.
Verkohlen: Umwandlung in Kohlenstoff unter Austritt von Wasser, keine Flamme (SCHÜMER SECAN®).
Glimmen (Schwelbrand): Unvollständige Verbrennung des Materials im festen Zustand ohne Flammenerscheinung bei niedriger Verbrennungstemperatur und ungenügender Sauerstoffzufuhr.
Glühen: Sichtbare Strahlung, die erhitzte Körper aussenden (z.B. Glühlampe), erzeugt ohne Verbrennung.
Kontrolle
Wie funktioniert das SCHÜMER SECAN®–Kontrollsystem
Das SCHÜMER SECAN®–Kontrollsystem ist besonders strikt und ein Garant für unseren Erfolg. Alle 100 bis 120 Produktionsmeter entnehmen wir ein Muster, um dieses an ein unabhängiges Prüflabor zu schicken. Dieses wäscht die Gewebeproben mindestens 40 bis 50 Mal bei 95°C und unterzieht es der etablierten Schümer-Brennprobe. Die Freigabe und die Ausstellung eines Prüfzertifikats erfolgt nur für bestandene Gewebestücke. Das gesamte Kontrollverfahren geht weit über die EU-Normen hinaus.
Was passiert bei einer Brennprobe?
Bei der Brennprobe, die zu den zerstörenden Werkstoffprüfungen zählt, wird das Gewebemuster Gasflammen mit einer Hitzeentwicklung von bis zu 1050°C ausgesetzt. Die Norm sind ca 830°C. Auch werden bei der Schümer-Brennprobe im Vergleich zu genormten Prüfungen größere Flammehöhen, kürzere Anbrenndauer, Sauerstoffzufuhr und die Kantenbeflammung an der offenen Gewebekante berücksichtigt, um authentischen Verhältnissen, wie sie im Arbeitsalltag auftreten können, zu entsprechen.
Kann ich selbst eine Gewebeprobe testen?
Gerne. Sie können völlig kostenlos und unverbindlich unsere „Brennprobe“ anfordern. Hierbei schicken wir Ihnen eine Gewebeprobe (SCHÜMER SECAN®) zu, die aus einem Schutzanzug nach 50 Trage- und Waschzyklen stammt und in der Stahlindustrie eingesetzt wurde. Diese Probe können sie im vorsichtigen Selbstversuch anzünden.
Falls Sie Interesse an unserer Brennprobe haben, nutzen Sie bitte unser Kontaktformular oder schreiben Sie an info@schuemer.de. Nur so lange der Vorrat reicht.